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„Alles, was im Verkehr Geräusche macht, höre ich!“

Welche Rolle der Hörsinn im Straßenverkehr hat, vermittelt ein interaktives Verkehrsgeräuschequiz. Das verkehrspsychologische Institut „sicher unterwegs“ stellte kürzlich das in Kooperation mit der AUVA entwickelte Verkehrsgeräuschequiz vor. Das innovative pädagogische Werkzeug soll Kinder im Vorschul- und Volksschulalter spielerisch an das Erkennen und Unterscheiden von Verkehrsgeräuschen heranführen. Es fördert nachweislich die Verkehrskompetenz.

Richtungshören erst ab 9. Lebensjahr

Kinder im Vorschul- und Volksschulalter müssen erst lernen, Verkehrsgeräusche zu erkennen. Bis etwa zum achten Lebensjahr integrieren die meisten Kinder den Hörsinn noch nicht zuverlässig im Straßenverkehr – das Hören von Zurufen oder das Erkennen von Hupen ist nicht zuverlässig gegeben. Richtungshören und damit die Möglichkeit einzuschätzen, woher ein Auto kommt, entwickelt sich etwa erst ab dem neunten Lebensjahr. Selbst Elfjährige haben unter anspruchsvollen Verkehrsbedingungen noch Schwierigkeiten, Annäherung oder Entfernung von Fahrzeugen zu unterscheiden. Bis zur Sekundarstufe dominiert der visuelle Reiz, bevor eine vollständige Integration der Sinneswahrnehmung erfolgt.

In einer gemeinsamen Studie mit der Universität Wien haben die Vorschulkinder von drei dargebotenen Geräuschen – Motorrad, Straßenbahn und Zug – im Durchschnitt weniger als ein Geräusch richtig erkannt und benannt. 45,8 Prozent konnten kein einziges Geräusch richtig zuordnen und 39 Prozent wußten nicht, warum sie auf Geräusche hören sollten, wenn sie auf der Straße unterwegs sind, 25 Prozent gaben eine falsche Antwort. Nach insgesamt vier Verkehrserziehungseinheiten fiel das Ergebnis schon deutlich besser aus.

Wer hinhört, gewinnt

Das Verkehrsgeräuschequiz wurde als Teil der interaktiven Lernplattform mein-sicherer-schulweg.at realisiert und bietet verschiedene Schwierigkeitsstufen, um auf die Bedürfnisse unterschiedlicher Altersgruppen einzugehen. Level 1 ermöglicht das Hören und Erlernen von Verkehrsgeräuschen durch Antippen der grafischen Darstellung. In Level 2 sollen Kinder ein Verkehrsgeräusch erkennen. Level 3 fördert das Unterscheiden von verkehrsrelevanten und verkehrsirrelevanten Geräuschen wie etwa Fahrrad­klingel, Vogelge­zwitscher oder Müllabfuhr. Kurze Erklärvideos unterstützen die Anwendung des neuen Tools im Einzel- und Gruppensetting, am PC, am Tablet, am Smartphone, zu Hause oder im Klassenzimmer. (jr)

Studie mit Vorschul­kindern

45,8 % konnten kein einziges Geräusch richtig zuordnen
39 % hatten kein Wissen dazu, warum sie auf Geräusche hören sollten, wenn sie auf der Straße unterwegs sind
25 % gaben eine falsche Antwort

Das Bild zeigt fünf Kinder, die vor einer weien Wand stehen. Sie halten Spielzeugautos, ein Spielzeugmotorrad und eine Fahrradklingel in den Händen. Die Kinder tragen unterschiedliche, farbenfrohe Kleidung. Die Stimmung ist fröhlich und unbeschwert.
Kinder können noch nicht einordnen, aus welcher Richtung ein Auto kommt.
© Alek Kawka