Die Holzbearbeitungsmaschinen im Betrieb verfügen über ein angepasstes Absaugsystem, welches einmal im Jahr technisch geprüft wird. Diese innovative Absaugvorrichtung findet man auch an mobilen Handmaschinen für die Montage vor Ort. Die Späne werden direkt am Gerät abgesaugt, damit wird für einen gesunden und sauberen Arbeitsplatz gesorgt. Zusätzlich kommt ein ergonomisch höhenverstellbarer Schleiftisch mit Holzstaubabsauganlage zur Anwendung, um die Staubentwicklung direkt an der Maschine zu verhindern.
Absaugeinrichtungen in der Werkstatt und unterwegs
Sicherheits- und Gesundheitsschutz haben für den Tischler Franz Rudigier einen hohen Stellenwert. Aus diesem Grund hat er sich zum Ziel gemacht, über die gesetzlichen Anforderungen hinaus, eine staubfreie Werkstatt – und das in einer Tischlerei – zu schaffen. Ihm ist bewusst, dass Holzstaub nicht nur gefährlich ist, wenn er sich entzündet, sondern auch, wenn er eingeatmet wird. Feiner Holzstaub kann abhängig von der Holzart zu schweren Gesundheitsproblemen führen – von chronischen Entzündungen bis zum Nasenschleimhautkrebs. Präventionsmaßnahmen sind verpflichtend und reichen von Atemschutzmasken bis hin zu Absaugungen. Um den Mitarbeitern:Mitarbeiterinnen die Verwendung von Atemschutzmasken, die in der Anwendung nicht besonders angenehm sind, möglichst zu ersparen oder die Dauer der Verwendung möglichst zeitlich zu begrenzen, wollte Rudigier den Holzstaub an der Stelle vermeiden, an welcher dieser entsteht, also gleich am Werkstück und an der Maschine. So hat er alle seine stationären Holzbearbeitungsmaschinen und den zusätzlich in Betrieb genommenen Schleiftisch mit einer Holzstaubabsauganlage verbunden. Die Wartung und der Wechsel der Filter erfolgen durch ein Fachunternehmen und die jährlich wiederkehrende Prüfung inklusive Messung der Luftströme ist selbstverständlich und wird dokumentiert. Ein Entleeren der Sammeleinrichtung der Absaugung ist nicht erforderlich, da das Absauggut direkt zu Briketts verpresst wird. Sämtliche Handmaschinen verfügen ebenfalls über eine mobile Absaugung, was zu einer wesentlichen Reduktion der Staubbelastung auf Baustellen und bei Montagearbeiten – auch sehr zur Freude von Privatkunden:-kundinnen – führt. Für den kaum noch erwähnenswerten Reststaub, welcher bei der Reinigung nicht gekehrt oder gar abgeblasen, sondern eingesaugt wird, werden als geeignete persönliche Schutzausrüstung FFP3-Viertelmasken zur Verfügung gestellt. Die Arbeitskleidung der Arbeitnehmer:innen wird im Betrieb gewaschen und geeignete Umkleiden sind vorhanden. Getränke und Lebensmittel werden nach ausreichender Händehygiene nur in den Sozialräumen konsumiert und aufbewahrt.
Höhenverstellbarer Schleiftisch mit Absaugeinrichtung
Beim Betreten der Werkshalle in Bad Hofgastein findet man als Besucher:in sofort Gefallen an der Atmosphäre. Durch Schallschutzmaßnahmen ist es für eine Tischlerei erstaunlich leise. Helle Räume bieten ausreichend Platz für verschiedene Arbeitsbereiche und Manipulationen. Es wurde, um Bandscheibenbelastungen und Haltungsschäden zu vermeiden, ein höhenverstellbarer Schleiftisch angeschafft. Dieser ist individuell für jeden:jede Mitarbeiter:in anzupassen. Selbstverständlich verfügt auch dieser Arbeitsplatz über eine Absauganlage.
Vermeidung von krebserzeugenden Arbeitsstoffen
Die AUVA-Kampagne gegen krebserzeugende Arbeitsstoffe hat das Team Rudigier in seiner Vorgehensweise gegenüber krebserzeugendem Holzstaub bestätigt und zusätzlich sensibilisiert. Seither wird vermehrt auf Arbeitsstoffe mit (vermutlich) krebserzeugenden Inhaltsstoffen geachtet. Formaldehydhältiger Leim kommt in dieser Tischlerei schon lange nicht mehr zum Einsatz. Spanplatten und weitere Holzverbundwerkstoffe, welche noch formaldehydhaltige Dämpfe freigeben können, werden, sofern sie bei der Anlieferung noch verpackt sind, von den Folien befreit und abseits aller Arbeitsplätze in einem gut durchlüfteten Bereich oder im überdachten Freien gelagert. Schlussendlich ist es auch gelungen, PU-Kleber und -Schäume größtenteils durch isocyanatfreie Produkte zu ersetzen.
Diese Maßnahmen gegen krebserzeugende Arbeitsstoffe werden in regelmäßigen Sicherheitsunterweisungen neben anderen Schwerpunkten wie Maschinensicherheit, Minderung der Lärmemission, Erhebung von Beinahe-Unfällen etc. besprochen. Die engmaschige interne Kontrolle und die Bewusstseinsbildung unter den Arbeitnehmern:Arbeitnehmerinnen sowie die Betreuung durch AUVAsicher ermöglichen eine durchgängige Umsetzung aller Maßnahmen und gewährleisten ein hohes Level an Sicherheits- und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz. Dieses Engagement wurde 2021 mit einer Goldenen Securitas prämiert. Eine Auszeichnung für KMU, die alle zwei Jahre von AUVA und WKO für besondere Maßnahmen zum Arbeitnehmer:innenschutz vergeben wird. Einreichschluss für die nächste Goldene Securitas ist der 12. Mai 2023.(as)
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