Sechsmal hat der Sportler das Race Across America (RAAM) gewonnen, einen Radmarathon, der von der Westküste der USA bis zur Ostküste verlauft. Die Strecke ist rund 5.000 km lang und muss in einem Zeitlimit von zwölf Tagen absolviert werden. Große Herausforderungen für Strasser und sein Team: „Mich haben Menschen, die Außergewöhnliches machen, große Träume haben und diese auch konsequent umsetzen, schon immer fasziniert“, sagt Strasser.
Teamgeist muss gelebt werden
Schmerzen beim Sitzen, geschwollene Knie, taube Finger, ein Sonnenbrand und noch 3.000 km zu fahren – eine Situation, die Strasser genau kennt, und er weiß: „Hier kann ich mich 100 Prozent auf mein Team verlassen. Ich muss meine Kraft und meine Motivation nur zum Fahren aufbringen, alles andere kann und muss ich delegieren.“ Abgeben und Loslassen sind sind wichtige Erfolgsgeheimnisse – ob Trainingspläne, Ernährungsprotokolle, die Fahrradmechanik oder medizinische Entscheidungen –, aber auch das Wissen, dass manche mentalen Grenzen nur im Kopf existieren und körperliche Grenzen zu respektieren sind, um sicher und gesund durchs Ziel zu kommen. Was in diesem Zusammenhang besonders hilft: das Ziel, den Erfolg und die Ergebnisse zu visualisieren und an der eigenen Vorstellungskraft zu arbeiten. Je mehr positive Aspekte das Ziel hat, umso eher wird man dranbleiben. Daher ist Strasser auch überzeugt: „Wenn sich der Geist etwas vorstellen kann und das Herz daran glaubt, dann schaffe ich das. Dazu gehört, dass ich etwas richtig gern mache, dann wird es auch richtig gut.“
Wenn sich die Erfolge über längere Zeit scheinbar von selbst einstellen, so weiß der Sportler, dass man nicht nachlässig werden darf: „Ich habe gelernt, dass man auch in guten Zeiten immer an Konzepten und Zielen weiterarbeiten muss. Nach zwei Jahren mit Streckenrekorden beim RAAM bin ich neuerlich ausgeschieden. Grund genug, uns noch einmal besser vorzubereiten und gleichzeitig Demut und Respekt zu lernen.“ Unfälle und eine Schulteroperation zwangen zu Pausen und führten dazu, dass sich Strasser bewusst mit dem Thema „Angst“ auseinandergesetzt hat – und der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten: 2017, 2018 und 2019 ging er neuerlich als Sieger aus dem RAAM hervor. 2020 nutzte er die Corona-Pause um über 100 Folgen seines Podcasts „Sitzfleisch“ aufzunehmen und schließlich erreichte er ein neues Ziel: Er fuhr 1.000 km in 24 Stunden.
Auszeichnung für besonders hohen Arbeitnehmer:innenschutz
„Nicht jeder muss Ultraradfahrer werden, doch vieles aus der Erfahrung von Christoph Strasser lässt sich auf den betrieblichen Alltag übertragen“, sind sich AUVA-Generaldirektor Stellvertreter Mag. Jan Pazourek und der Leiter der Sicherheitstechnischen Prüfstelle DI Klaus Wittig einig. Denn das konsequente Arbeiten an Zielen, der Teamgeist und das Extraplus, wenn es um die Vorstellungskraft von Erreichbarem geht, zeichnet jene Betriebe aus, die sich um das AUVA-Gütesiegel „sicher & gesund arbeiten“ beworben haben. „Die Auszeichnung ist für Unternehmen aller Branchen und Größen gedacht, die bereits ein hohes Niveau auf dem Gebiet des Arbeitnehmer:innenschutzes erreicht haben und dieses sichtbar machen möchten“, erklärt Pazourek.
Das AUVA-Gütesiegel kann für jeweils drei Jahre beantragt werden und zeigt, dass sich Betriebe weit über das gesetzliche Muss hinaus engagieren. „So tragen sie nachweislich zur Prävention von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten als auch zur Erhöhung der Attraktivität eines Arbeitgebers bei. Wir wollen damit jene Unternehmen vor den Vorhang holen, die ihren Mitarbeitenden einen besonders sicheren und gesunden Arbeitsplatz bieten“, sagt Wittig. Durch die Verleihung des AUVA-Gütesiegels können Unternehmen ihre Maßnahmen und hohen Standards in den Bereichen Arbeitssicherheit und -gesundheit aufzeigen und ihre Positionierung als sicherer und gesunder Arbeitgeber stärken. Zudem trägt die Auszeichnung zur Bewusstseinsbildung innerhalb des Unternehmens bei, wodurch Mitarbeiter:innen sicherheits- und gesundheitsrelevante Aspekte im Betriebsalltag besser einschätzen und Maßnahmen optimal umsetzen können. „Das erhöht den Arbeitnehmer:innenschutz im ganzen Betrieb und bringt auch beim Recruiting neuer Mitarbeitender einen großen Vorteil mit sich“, ist Pazourek überzeugt.
Nicht nur Unternehmen, sondern auch Vereine und andere Organisationen haben die Möglichkeit, sich um das Gütesiegel zu bewerben. Die Basis für die Erlangung des AUVA-Gütesiegels stellt die Bestandsaufnahme des Unternehmens dar. Die nachfolgende Begutachtung durch die AUVA ermittelt die zielgerichtete und strukturierte Organisation und Umsetzung des Unternehmens im Bereich Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz. In Kombination mit dem organisatorischen Grundkonzept ergibt sich so ein Gesamtbild, wie gut die Umsetzung bereits erfolgt ist. Die AUVA-Beratung zur Vorbereitung auf das Gütesiegel ist kostenlos. Für die Begutachtung fallen einmalig Kosten von € 250,– pro Arbeitsstätte an. (vt)
Folgende Betriebe wurden ausgezeichnet
- Bildungswerkstatt WALDKulturLANDSCHAFT e.V., Pinkafeld
- Borealis Agrolinz Melamine GmbH, Linz
- Doka Österreich GmbH, Amstetten
- Elektrizitätswerk der Stadtgemeinde Kindberg
- Essity Austria GmbH, Pernitz
- Grasl Pneumatic-Mechanik GmbH, Reidling
- Hexcel Composites GmbH & Co KG, Neumarkt
- IBG – Innovatives Betriebliches Gesundheitsmanagement GmbH, Wien
- Josko, Kopfing
- Konica Minolta Business Solutions Austria GmbH, Wien
- LWM Austria GmbH, Hollabrunn
- Mondi Frantschach GmbH, St. Gertraud
- RUCH Consulting Sicherheitstechnisches Büro e.U.,
- Bruck an der Mur
- Soziale Dienste der Adventmission, Wien
- voestalpine BÖHLER Aerospace GmbH & Co KG, Kapfenberg
- voestalpine Böhler Edelstahl GmbH & Co KG,
- Kapfenberg
Das AUVA-Gütesiegel auf einen Blick
Das AUVA-Gütesiegel ist eine Auszeichnung für Unternehmen, die besonderes Engagement im Bereich Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz zeigen. Es bestätigt, dass sichere und gesunde Arbeitsbedingungen im Unternehmen nachweislich umgesetzt sind. Das sind Faktoren, die die Attraktivität von Arbeitsplätzen und Arbeitgebern:Arbeitgeberinnen wesentlich mitbestimmen.
Dabei werden jene Kriterien und Abläufe im Unternehmen unter die Lupe genommen, die eine wesentliche Rolle für die Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz einnehmen. Folgende Module werden umfasst:
- Interne und externe Kommunikation
- Rechtskonformität
- Verantwortliche Personen im Unternehmen
- Arbeitsplatzevaluierung/Gefährdungsbeurteilung
- Qualifikation und Unterweisung
- Prüfpflichten
- Reparatur und Wartung
- Beschaffung
- Koordination von Externen
- Überlassene Arbeitskräfte
- Besonders zu berücksichtigende
- Personengruppen
- Umgang mit kritischen Ereignissen
- Untersuchungen