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AUVA Kinder & Jugendliche: Gute Luft für eine bessere Gesundheit

Richtiges Lüften scheint nicht auf dem Lehrplan heimischer Schulen zu stehen, denn die Luftqualität lässt deutlich zu wünschen übrig.

CO2-Ampeln sollen Abhilfe schaffen.

Die CO2-Konzentration in der Innenluft gilt als verlässlicher Indikator für die Qualität der Luft in einem Raum. Sind viele Menschen – die CO2 ausatmen – in einem Raum, so sinkt die Luftqualität rasch ab. Abhängig von der Anzahl der im Raum anwesenden Personen steigt der CO2-Wert bei fehlender Lüftung mit der Zeit fast linear an. Bei Werten ab 1.000 ppm wird die Luft zunehmend als „verbraucht“ wahrgenommen. Untersuchungen der Luftqualität in Schulen zeigen, dass sich der CO2-Wert in natürlich belüfteten Klassenzimmern relativ schnell in problematische Bereiche von mehr als 2.000 ppm CO2 erhöht.

Die Lehren der Pandemie haben außerdem gezeigt, dass sich in schlecht gelüfteten Räumen Aerosole und Viren schnell verbreiten. In Klassenräumen kommt es häufig zu „verbrauchter“ Luft, weil selten jemand daran denkt, regelmäßig das Fenster zu öffnen. Das führt auch dazu, dass sich die Schüler:innen schlechter konzentrieren können, weniger leistungsfähig sind und schneller müde werden oder unter Kopfschmerzen leiden.

Zur Erreichung einer ausreichend guten Raumluftqualität wäre der Einbau von raumlufttechnischen Anlagen erforderlich. Aus Kostengründen setzt man lieber auf natürliche Lüftung durch Fenster und Türen, die aber oft nur unzureichend wirkt. Sie hängt von der Motivation der Personen ab, die Fenster zu öffnen, aber auch von den Fensterflächen, der Temperatur oder dem Luftzug.

CO2-Ampeln im Praxistest

Die tägliche Herausforderung in der schulischen Praxis liegt darin, einerseits nicht auf die notwendigen Lüftungsintervalle zu vergessen, andererseits auch ein Gefühl für die Lüftungseffektivität zu bekommen. Unterstützung dabei geben sogenannte Lüftungs- oder CO2-Ampeln. Sie liefern einen raschen und einfachen Hinweis, ob und wann zusätzliche Lüftung notwendig ist. Im Rahmen eines ­AUVA-Projektes wurden 15 Schulen unterschiedlicher Schultypen in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland mit jeweils drei CO2-Ampeln ausgestattet. Parallel dazu wurden die Pädagogen:Pädagoginnen dieser Schulen eingebunden – sie erhielten Kurzvorträge und begleitendes Infomaterial für das Projekt. Ziel war es, über einen Zeitraum von zehn Monaten den Einsatz und die Praxistauglichkeit der Geräte im Schulalltag zu testen und mit den vorhandenen Möglichkeiten der natürlichen Lüftung durch Fenster und Türen eine möglichst akzeptable Raumluftqualität in Schulen zu erreichen.
Wichtige Erkenntnisse waren unter anderem, dass gerade in Klassenzimmern darauf zu achten ist, dass die Ampeln robust sind und fix montiert werden können. Eine deutlich erkennbare Farbanzeige hat sich als sinnvoller erwiesen als eine ppm-Anzeige. Für eine genauere CO2-Messung sollte der Sensor belüftet sein. Dazu ist ein kleiner Ventilator im Gehäuse notwendig, dabei sollte auf dessen Lärmentwicklung geachtet werden. Wichtig ist es auch, dass es verantwortliche Personen im Sinne von „Ampelbeauftragten“ in den Schulen gibt, die sich aktiv um die Geräte kümmern. Großteils waren das die Schulwarte. Die Auswahl der passenden CO2-Ampel ist durchaus herausfordernd, da viele unterschiedliche Modelle am Markt verfügbar sind. (rh)

Info & Kontakt

Ing. Daniela Komerzky, BSc., AUVA, Fach­­­bereich Maschinenbau/Lüftungstechnik

DI (FH) Christof Tallian, AUVA, Fachbereich Maschinenbau/Lüftungstechnik

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© Nikada/iStock