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AUVA-Prävention „Nur ein Moment ...“

Bei ihren Präventionsanstrengungen setzt die AUVA alles daran, schwere oder gar tödliche Arbeitsunfälle zu verhindern. Leider gelingt das nicht immer. Oft ist es nur ein Moment der Unachtsamkeit, der fatale Auswirkungen hat.

Dass sein österreichischer Zellstoffhersteller mit seiner Viskose Marktführer in China war, erfüllte Markus durchaus mit Stolz. In den meisten Fällen wird Zellstoff aus Sägerestholz hergestellt, das Holz wird zunächst entrindet und gehäckselt. Die Hackschnitzel werden dann chemisch aufgeschlossen – vorherrschend mit dem alkalischen Sulfat- und sehr viel seltener mit dem sauren Sulfitverfahren. Die entstehende faserige Masse, die vorwiegend aus Cellulose besteht, ist Zellstoff.

Markus stand unter der Abgasleitung des Zellstoffkochers, als eine Schweißnaht platzte und 147 Grad heißes Schwefeldioxid-Wasserdampf-Gemisch austrat. Markus starb an der Unfallstelle, zwei Jahre hatten ihm noch auf die Schicht- und Schwerarbeiterpension gefehlt.

Pro Jahr passieren rund 500 bis 700 Arbeitsunfälle, bei denen ein sogenanntes „System zur Stoffverteilung“ als Gegenstand der Abweichung angegeben wurde. Das können Leitungen, Absauganlagen, Dichtungen, Ventile, Entstaubevorrichtungen oder Kanalisationseinrichtungen sein. Der Anteil der schweren Arbeitsunfälle ist mit einem bis vier Prozent pro Jahr eigentlich relativ niedrig, aber sechs dieser Unfälle seit 2010 endeten tödlich.

Alternativ kann „Austreten von gasförmigen Stoffen“ als Unfallursache angegeben werden – auch mit dieser Abweichung kommen pro Jahr 50 bis 70 Arbeitsunfälle im engeren Sinn bei der AUVA dazu, von denen seit 2010 weitere als kausale Todesfälle anerkannt werden mussten. (bm)

Info & Kontakt

Unter www.auva.at/statistik kann eine ausführliche Auswertung zu den Arbeitsunfällen angefordert werden.