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Flexible-Working-Studie: Das neue Normal

Der Umbruch der Arbeitswelt reißt nicht ab. Damit die neue Art des Arbeitens allerdings gut funktioniert, braucht es eine gute Balance und klare Regeln.

Mit dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie hat Homeoffice abrupt und flächendeckend Einzug in die Arbeitswelt gehalten. Heute ist flexibles und ortsunabhängiges Arbeiten eine Selbstverständlichkeit und auch Remote Working aus dem Ausland wird immer beliebter, wie die Flexible-Working-Studie 2022 von Deloitte Österreich zeigt.

Veränderungen noch nicht am Ende

In Zusammenarbeit mit der Universität Wien und der Universität Graz analysiert das Beratungsunternehmen alle zwei Jahre die Verbreitung flexibler Arbeitsmodelle in der heimischen Unternehmenslandschaft. Die aktuelle Umfrage unter knapp 600 Firmenvertretern:-vertreterinnen bestätigt: Der durch die Pandemie angestoßene Homeoffice-Trend hält an. Im April 2020 – der Hochphase der Pandemie – hatte in 90 Prozent der befragten Unternehmen mindestens die Hälfte der Belegschaft die Möglichkeit zum Homeoffice. Bis heute ist dieser Wert nur minimal auf 89 Prozent gesunken. „Die angespannte Arbeitsmarktsituation und steigende Ansprüche auf Arbeitnehmer:innenseite treiben weitere Veränderungen an. So werden auch Modelle wie die Vier-Tage-Woche immer lauter diskutiert“, analysiert Juliana Wolfsberger, New-Work-Expertin bei Deloitte Österreich.

Homeoffice am Urlaubsstrand

Immer mehr Mitarbeitende wollen Homeoffice und Urlaub verbinden bzw. für eine Zeit aus dem Ausland arbeiten. In 73 Prozent der befragten Unternehmen werden sogenannte Workations von Bewerbenden verstärkt nachgefragt. Zwar werden Arbeitgeber:innen dahingehend immer offener, komplexe steuer-, sozialversicherungs- und arbeitsrechtliche Regelungen führen in der Ausgestaltung aber noch zu großer Unsicherheit. „Da der Druck von Arbeitnehmer:innenseite hinsichtlich Flexibilisierung und Workation-Möglichkeiten steigt, braucht es dringend klare Regelungen der Rahmenbedingungen“, betont Wolfsberger.

Aufgrund des demografischen Wandels sind qualifizierte Arbeitskräfte ein knappes Gut. Damit Unternehmen im „War for Talents“ bestehen können, spielt flexibles Arbeiten eine entscheidende Rolle: Bei 93 Prozent der befragten Unternehmen sind die Erwartungen von Bewerbenden hinsichtlich Homeoffice-Möglichkeiten deutlich gestiegen. Es gibt jedoch auch Tücken: „Bei vermehrter Remote-Arbeit ist es besonders wichtig, auf das Zugehörigkeitsgefühl der Mitarbeitenden zu achten. Arbeitgeber:innen, die auf das Vermitteln der Unternehmenskultur und die Förderung des Teamspirits vergessen, werden schnell austauschbar“, warnt Univ.-Prof. Dr. Christian Korunka vom Institut für Psychologie der Universität Wien.

Das vermehrte Remote Working hat zu einer gesteigerten Produktivität geführt, doch auf lange Sicht kann diese Intensität nicht gehalten werden. Es braucht eine ausgewogene Balance zwischen Remote und Büro sowie klare Spielregeln.

Download: Flexible-Working-Studie 2022:
https://deloi.tt/3Dc6lCy

„Arbeitgeber:innen, die auf das Vermitteln der Unternehmenskultur und die Förderung des Teamspirits vergessen, werden schnell austauschbar.“

Univ.-Prof. Dr. Christian Korunka vom Institut für Psychologie der Universität Wien.

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© SirVectorr/iStock