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Gute Sicht beim Sport

Damit Skifahrer:innen und Snowboarder:innen sicher unterwegs sind, gibt es unter anderem Pistenregeln, eine Helmpflicht und die passendene Ausrüstung. Brillenträger:innen wissen ausserdem, dass auch die gute Sicht wichtig ist, um beim Sport Unfälle zu vermeiden.

Österreich ist ein Land der Wintersportler:innen: Etwa ein Drittel der Gesamtbevölkerung fährt Ski oder Snowboard. Die Pisten sind voll mit Hobbysportlern:-sportlerinnen und damit hat auch die Unfallgefahr zugenommen. Die Menschendichte steigt, ebenso wie die Risikobereitschaft und die Fahrgeschwindigkeit. „Kein:e ­Brillenträger:in würde im Auto mit 50 km/h ohne Sehhilfe fahren. Beim Skifahren ist uns oft nicht bewusst, wie schnell wir unterwegs sind und was schlechte Sicht dann für Auswirkungen haben kann“, sagt Optikermeister Christoph Rauter. Er beschäftigt sich seit rund sieben Jahren intensiv mit Sportoptometrie und damit der Bedeutung der visuellen Leistungsfähigkeit beim Sport.
Vorteile nutzen

Wer beim Sport gut sieht, kann viele Vorteile nutzen: Die Reaktionszeit wird verkürzt, das Tiefensehvermögen sowie die zentrale und periphere Sehleistung verbessert. Gerade bei körperlicher Ermüdung und Stress kann das Sehorgan viele Mankos ausgleichen und damit Unfälle verhindern – vorausgesetzt die Sehleistung kann voll ausgeschöpft werden.

Leistungsreserven frei machen

Rund 95 Prozent der Umwelteindrücke werden über die Augen aufgenommen. „Der Zusammenhang zwischen Sehen und Hirnleistung ist gut erforscht. Unser Gehirn verbraucht rund ein Viertel der Körperenergie, davon entfällt ein Großteil auf das Sehzentrum. Wenn Fehlsichtigkeit korrigiert wird, so führt das dazu, dass wir Leistungsreserven für die sportliche Anstrengung frei haben und mit mehr Sicherheit und schließlich mehr Spaß dabei sind“, beschreibt Rauter die Auswirkungen.

Sport ohne Sehhilfe: Keine Lösung

Etwa die Hälfte der Österreicher:innen ist fehlsichtig und von den Sportlichen unter ihnen benutzt nur etwa 70 Prozent eine Sehhilfe beim Ausüben des Sports. „Wenn wir schlecht sehen, sinkt die Konzentrationsfähigkeit, unser Gleichgewichtssinn leidet und wir ­haben Probleme beim Einschätzen von Entfernungen und Geschwindigkeiten“, betont Rauter. All das ist gerade bei Sportarten wie Skifahren, Snowboarden aber auch Rad- oder Motorradfahren mit hohem Risiko und ­Verletzungsgefahr verbunden. Skibrillen über der Brille zu tragen,  ist für viele keine Lösung, denn die Gläser beschlagen oder verrutschen und gerade bei einem Sturz ist die Verletzungsgefahr im Gesicht durch die „Brille in der Brille“ sehr hoch. Kontaktlinsen sind mitunter auch keine hilfreiche Alternative, denn: „Über 2000 Metern Seehöhe tragen Wind und Wetter dazu bei, dass die Augen rasch austrocknen. Sehr konzentriertes Sehen führt dazu, dass wir weniger häufig blinzeln und damit die Augen noch weniger befeuchten. Die Kontaktlinsen trocknen aus und fallen im schlimmsten Fall sogar heraus“, weiß der Optikermeister. Die Folge: „Etwa 30 Prozent der Brillen­träger:innen unter den Wintersportlern:-sportlerinnen fahren ohne Seh­hilfe. Das heißt bei etwa 3 Dioptrien ist der schärfste Punkt 33 Zentimeter vor dem Auge.“ Alles, was sich rundherum auf der Piste tummelt, können diese Skifahrer damit kaum richtig wahr­nehmen.

Innovation für Sportler:innen

Rauter und sein Team entwickelten daher für den Ski- und Snowboardbereich eine Weltneuheit: Die Brille wird in die Ski­brille eingearbeitet. Jede Skibrille besteht aus zwei Schichten, die vom Optiker fachgerecht „demontiert“ werden. In die hintere Schicht wird das Brillenglas in der passenden Sehstärke eingefräst und die Skibrille anschließend wieder zusammengebaut.

Was mit Tüftelei, viel Handarbeit und großem Engagement angefangen hat, ist seit einigen Jahren  marktreif. Mittlerweile ist die Innovation nicht nur für Skifahrer:innen und Snowboarder:innen erhätlich, sondern auch für Motorradfahrer:innen oder Mountbiker:innen. Wichtig ist Rauter die enge Zusammenarbeit mit Optikern, denn: „Die Anpassung der Brillen erfordert einiges an Schulung und Know-how“, so der Unternehmer. Das ist auch der Grund, warum die Brille nicht einfach online oder im Sportfachhandel erhältlich ist. Die Arbeit, die hinter der Entwicklung steckt, ist Optikerhandwerk auf höchstem Niveau.

Tipps für den Helmkauf von AUVA-Unfallverhütungsexperten

Ing. Thomas Manek

  • Maßgeblich beim Kauf eines Skihelms ist die richtige Passform – er sollte genau der Kopfform entsprechen.
  • Um die richtige Größe zu ermitteln, am besten bei der Anprobe mit einem relativ großen Helm beginnen und sich dann der idealen Größe annähern. Damit der Helm die richtige Schutzfunktion gewährleisten kann, sollte er vollflächig auf dem Kopf sitzen. Der Helm sollte aber auch ohne Kinnriemen gut passen. Das heißt, dass er auch bei leichten Kopfbewegungen (Nicken, Schütteln) nicht rutscht.
  • Beim Kauf eines Helms muss jedenfalls auf die Prüfnorm EN 1077 geachtet werden.
  • Der Preis sollte nicht ausschlaggebend für die Kaufentscheidung sein.
  • Auf keinen Fall darf der Helm mit Stickern oder Etiketten beklebt werden, es sei denn der Hersteller gestattet dies explizit. Die Lösungsmittel des Klebstoffes können zu einer Beeinträchtigung der Festigkeit der Helmschale führen und dadurch die Schutzfunktion im Falle eines Unfalls reduzieren. Das gilt auch für weit abstehende Helmkameras – diese verändern den Schwerpunkt des Helms und dürfen nur dann befestigt werden, wenn das vom Hersteller ausdrücklich erlaubt ist.

Schutz durch Rückenprotektor

Wirbelsäulen- und Brustverletzungen gehören zu den häufigsten Verletzungen auf Skipisten, daher sollte ein Rückenprotektor zur Standardausrüstung beim Skifahren gehören. Bei einem Aufprall, einem Sturz oder einer Kollision schützt der Protektor den Oberkörper. Die dabei entstehenden Kräfte werden so großflächig über den gesamten Rücken verteilt und die Aufprallenergie gedämpft. Der Rückenprotektor verhindert auch, dass sich bei Stürzen spitze Gegenstände wie Äste, Steine oder Stecken in den Rücken bohren. Auch bei Rückenprotektoren ist es wichtig, diese auf die Körpergröße abzustimmen und anzupassen.

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© Kesu01/iStock