Sonnenlicht spielt eine wichtige Rolle für den Menschen: Es trägt zu körperlichen Funktionen wie dem Tag-Nachtrhythmus oder der Vitamin-D-Produktion in der Haut bei. Darüber hinaus ist auch unser psychisches Wohlbefinden mit dem Sonnenlicht verbunden. Die positiven Wirkungen der Sonne sind somit nicht zu vernachlässigen. Um diese zu erreichen, reicht allerdings ein kurzer Aufenthalt unter freiem Himmel.
Hautkrebs als Berufskrankheit
Übermäßig viel Zeit in der Sonne kann dem Menschen schaden. Besonders stark exponierte Berufsgruppen findet man im Bau- und Baunebengewerbe. Weiters verbringen Beschäftige in der Landwirtschaft und in Gärtnereibetrieben verhältnismäßig viel Zeit unter freiem Himmel, aber auch andere Berufsgruppen, die in diesem Zusammenhang nicht vernachlässigt werden sollten, wie zum Beispiel Kindergartenpädagogen:-pädagoginnen sind beruflich verstärkt UV-Licht ausgesetzt, da sie oft viel Zeit im Freien verbringen.
Vielen ist die Tragweite der Gefahr durch UV-Strahlung nicht bewusst und das kann fatale Folgen haben. Die Augen können sowohl akut als auch chronisch geschädigt und eine Augenlinsentrübung (grauer Star) verursacht werden. Besonderes Augenmerk sollte auf die Haut gelegt werden. Hier reichen die UV-Licht-induzierten Veränderungen vom Sonnenbrand über frühzeitige Hautalterung bis hin zum Hautkrebs. Da manche Berufsgruppen mit einem deutlich erhöhten Risiko für die Entstehung des hellen Hautkrebses einhergehen, wurde dieser am 1.3.2024 in die Liste der Berufskrankheiten neu aufgenommen.
Einfache Schutzmaßnahmen
Besonders kritisch ist die Mittagszeit von 11:00 bis 15:00 Uhr in der warmen Jahreshälfte von Anfang April bis Ende September. Eine Daumenregel besagt: Wenn der Schatten kürzer ist als die eigene Körpergröße, sind UV-Schutzmaßnahmen jedenfalls erforderlich. Ein Indikator, wann und wie man sich schützen sollte, ist der UV-Index. Es handelt sich dabei um ein Maß für den Tagesspitzenwert der sonnenbrandwirksamen UV-Strahlung. Ab einem UV-Index von 3 sollten UV-Schutzmaßnahmen getroffen werden.
Ganz allgemein ist der Aufenthalt in größeren Höhen und in Umgebung reflektierender Oberflächen wie Wasser oder Styropor mit einer höheren UV-Strahlenbelastung assoziiert. Außerdem sollte individuell auf die eigene Haut geachtet werden. Je heller der Hauttyp, desto kürzer die Eigenschutzzeit der Haut gegenüber UV-Licht und desto schneller treten akute und chronische Hautschäden auf.
Sonne so gut es geht meiden
Während man in der Freizeit die Wahl hat, wo und wie man sie verbringen möchte, ist es für Outdoor-Worker nicht so leicht möglich, den Aufenthalt in der Sonne gänzlich zu meiden. Sie sind vielfach auch auf die von den Arbeitgebenden zur Verfügung gestellte Arbeitskleidung und Schutzmaßnahmen angewiesen. Das oberste Gebot – vor allem im beruflichen Kontext – lautet: Sonne meiden. Arbeiten sollten am besten nicht in der Mittagssonne unter freiem Himmel erfolgen. Weiters ist es ratsam, so häufig wie möglich Schattenbereiche aufzusuchen. Alle Körperregionen sollen so gut wie möglich durch Kleidung wie Kappe, Nackenschutz oder langärmlige Arbeitskleidung vor der Sonne geschützt werden. Zu guter Letzt sollten die noch frei liegenden Hautareale mit einem Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF >30, besser 50+) eingecremt werden. Zu beachten ist, dass eine ausreichende Menge des Sonnenschutzmittels verwendet wird und regelmäßig nachgecremt wird. (cd)
Berufskrankheit: „heller Hautkrebs“
Seit Inkrafttreten des Berufskrankheiten-Modernisierungsgesetzes am 1.3.2024 hat eine Art des hellen Hautkrebses mit seiner Vorstufe eine eigene Nummer erhalten: BK 7.4.2 „Plattenepithelkarzinom, aktinische Keratosen der Haut durch UV-Exposition“.
Damit wird vom Gesetzgeber dem Umstand Rechnung getragen, dass gewisse Berufsgruppen deutlich verstärkt UV-exponiert sind und somit leichter an hellem Hautkrebs erkranken.
Ein Blick über die Grenze nach Deutschland beweist das Erfordernis, Gegenmaßnahmen zu setzen. Seit 2015 ist der helle Hautkrebs in der dortigen Berufskrankheitenliste aufgeführt und befindet sich in den Top 3 der häufigsten anerkannten Berufskrankheiten.
Eine Krebserkrankung ist selbstverständlich immer eine schwerwiegende, medizinische Diagnose. Umso wichtiger ist es, einer Tumorerkrankung präventiv entgegenzuwirken, sofern möglich. Durch einfache UV-Schutzmaßnahmen am Arbeitsplatz (und natürlich auch in der Freizeit) kann das beim Hautkrebs gelingen.
Unterstützungsangebot der AUVA
Die AUVA bietet Unterstützungsmaterial an und trägt dazu bei, dass über die Gefahren der UV-Strahlung mehr Bewusstsein gebildet wird.
Zu bestellen unter: auva.at/gesundehaut
„Sonnenschutz“-Folder
„Sonnenschutzmittel“-Broschüre
„Sonnenscheibe“: Hier kann die Schutzdauer mit und ohne Sonnenschutzmittel – je nach Hauttyp – abgelesen werden.