Die Skischule Scheffau blickt auf 50 Jahre Schneesport-Unterricht in der Ski-Welt Wilder Kaiser Brixental in Tirol zurück. Beim Unterrichten von Skifahren, Snowboarden und Langlaufen steht sowohl die Sicherheit der Schüler:innen, als auch der Gesundheitsschutz der Mitarbeiter:innen an oberster Stelle. Dabei darf der Faktor Spaß nicht verloren gehen. Ganz im Gegenteil: Skischulleiter Gerhard Told stellt besondere Präventionsmaßnahmen in den Mittelpunkt, um den Skisport bereits von Klein auf besonders sicher zu machen. Seine Devise für seine Kunden:Kundinnen lautet: „Ihr Erfolg ist unsere Motivation!“ Das besondere Engagement der Skischule wurde bei der Goldenen Securitas, einem Preis für Sicherheit- und Gesundheitsschutz, den AUVA und WKO alle zwei Jahre vergeben, mit einer Nominierung in der Kategorie „Innovativ für mehr Sicherheit“ belohnt.
Reduktion von Stürzen
Ziel ist es, Stürze im Skischulübungsgelände für Kinder und Anfänger:innen, die in der Vergangenheit auf schmalen Personenförderbändern häufig vorkamen, zu reduzieren. Die damit verbundenen körperlichen Belastungen bei Sturzbergungen der Skilehrer:innen und Skischulhelfer:innen sollten gleichzeitig deutlich verringert werden. Ein wichtiger Aspekt dabei ist, dass die Hilflosigkeit bis zur „Rettung“ auch bei glimpflichen Stürzen dazu geführt hat, dass rund die Hälfte der Kleinkinder die Freude an den ersten Skifahrversuchen rasch verloren hat.
Aufgrund jahrelanger Erfahrung wurde von der Skischule, gemeinsam mit einem Hersteller von Personenförderbändern, der so genannte „Zauberteppich“ entwickelt. Dabei handelt es sich um ein extrabreites Förderband, das Kleinkinder die ersten Bergfahrten gemeinsam mit einem:einer Skilehrer:in ermöglicht. Im Rahmen der Mini-Schnupperstunde, dem Spezialprogramm für Kinder von 2 – 4 Jahren, können auch die Eltern – gemeinsam mit ihren Kindern – das Förderband für eine sichere Bergfahrt nebeneinander nutzen. Diese technische Entwicklung wurde unter anderem vom Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus, dem Land Tirol und dem EU-Programm EFRE gefördert. Ab dem ersten Tag der Inbetriebnahme des Personenförderbandes konnten somit Stürze von Kindern am Förderband massiv reduziert werden.
Sicherer Kinderski aus dem 3D-Drucker
Kürzlich wurden zudem sehr leichte Skier für Kleinkinder unter vier Jahren gemeinsam mit einer Spezialfirma für Medizintechnik entwickelt. Die 3D-Druck-Carver werden aus recycelbarem Material hergestellt. „Diese Kinderski werden nicht mit Skischuhen benutzt, sondern mit Winterstiefeln angeschnallt. Damit entfallen zusätzliche Strapazen aufgrund schlechtsitzender oder zu enger Skischuhe. Die speziellen Skier haben zudem keine scharfen Kanten, die Verletzungen verursachen könnten. Die Belagsstruktur ermöglicht, mehr Halt auf dem Schnee zu erlangen, und gleichzeitig kann weniger Geschwindigkeit von noch ungeübten Skianfängern:-anfängerinnen aufgenommen werden“, erklärt Told. Damit kann die Gefahr häufiger Stürze zusätzlich reduziert werden.
Die Maßnahmen für mehr Sicherheit und Gesundheitsschutz haben dazu geführt, dass bis zu 90 Prozent der Skianfänger:innen weiterführende Kurse besuchen und Skifahren mit noch mehr Freude und Begeisterung ausüben. (asl)