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Tritt zu mehr Sicherheit

Ein neuer Praxisleitfaden unterstützt Kinder bei der Vorbereitung auf die freiwillige Radfahrprüfung.

Der sichere Weg ist das Ziel – schon von Kindesbeinen an. Denn für die Teilnahme am Straßenverkehr brauchen Kinder besonderes Know-how und Kompetenz – Erziehungsberechtigte wiederum Vertrauen in die Fähigkeiten ihrer Kinder. „Praxis-Know-how ist gerade im Straßenverkehr besonders wichtig“, sagt Innenminister Mag. Gerhard Karner bei der Präsentation des neuen Leitfadens „Kinder radelt!“. Von Verkehrssicherheitsexpert:innen des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV), der AUVA und des Bundesministeriums für Inneres (BMI) entwickelt, soll das neue Booklet bei der gemeinsamen Vorbereitung auf den praktischen Teil der freiwilligen Radfahrprüfung unterstützen. Das Interesse ist groß, bereits mehr als 30.000 Stück des kostenlosen Praxisleitfadens wurden von Schulen aus ganz Österreich bestellt.

Kinder brauchen Vorbilder

Bereits in der Kindheit wird der Grundstein für das spätere Mobilitätsverhalten gelegt. Umso wichtiger ist es, schon früh mit der aktiven Förderung der Mobilitätskompetenz zu beginnen. Das sogenannte „Elterntaxi“ – also die Autofahrt von der Haustüre bis zum Schultor – sollte die Ausnahme sein, aktive Fortbewegung die täglich gelebte Praxis. Ist der Weg zu weit, um zu Fuß oder per Scooter zurückgelegt zu werden, ist das Fahrrad eine naheliegende Wahl. Die freiwillige Radfahrprüfung stellt dabei einen wesentlichen Meilenstein zur Erweiterung des Aktionsradius junger Verkehrsteilnehmender dar. Sie berechtigt Kinder bereits ab der 4. Schulstufe, ohne Begleitung eines Erwachsenen auf öffentlichen Straßen Rad zu fahren. „Die freiwillige Radfahrprüfung ist der erste Führerschein, den Kinder im Laufe ihres Lebens machen. Für junge Radfahrer:innen ist es ein großer Schritt in Richtung Selbständigkeit. Auf diesem Weg werden die Schulkinder von rund ein­tausend speziell geschulten Polizisten:Polizistinnen unterstützt. Diese Beamten begleiten die Verkehrserziehung an den Schulen mit viel persönlichem Engagement“, so Karner über die Bedeutung dieser besonderen Phase der Verkehrserziehung.

Unsicherheit der Eltern fährt mit

Zahlreiche Kinder und Jugendliche, die ein eigenes Fahrrad besitzen, nutzen dieses vor allem im Rahmen von Familien-Freizeitaktivitäten – und sind daher vorwiegend auf ausgewiesenen Radrouten und abseits des motorisierten Verkehrs unterwegs. Den Anforderungen des Realverkehrs fühlen sich viele Kinder – und mitunter auch Erwachsene – daher nicht gewachsen, denn theoretisches Radfahrwissen in der Praxis im Straßenverkehr umzusetzen, ist nicht immer einfach. Umfragen bestätigen zudem, dass unter Erziehungsberechtigten große Unsicherheiten in der Frage herrschen, ab wann der eigene Nachwuchs alle Voraussetzungen für eine sichere, selbständige Verkehrsteilnahme erfüllt. Aus diesem Grund haben Präventionsexpert:innen des KFV mit Unterstützung der AUVA und in Zusammenarbeit mit zertifizierten Experten:Expertinnen aus den Bereichen Radfahren, Verkehrspsychologie und Pädagogik einen Leitfaden entwickelt, der Eltern und Kinder bei der Vorbereitung auf die praktische Radfahrprüfung praxisnah begleitet. „Pilotversuche zeigen deutlich, dass das Üben mithilfe des Praxisleitfadens im Straßenraum nicht nur die Fahrkompetenz der jungen Verkehrsteilnehmer:innen stärkt, sondern auch das Vertrauen der Eltern in die Fähigkeiten ihrer Kinder“, so KFV-Direktor Dr. Othmar Thann.

Checklisten unterstützen

Die Broschüre „Kinder radelt!“ baut auf dem „SchülerInnenheft Freiwillige Radfahrprüfung“ des Jugendrotkreuzes auf und unterstützt Eltern und Kinder beim gemeinsamen Radfahrtraining im Vorfeld der Prüfung. Checklisten unterstützen dabei, die gemeinsam erworbenen Fähigkeiten anschließend anhand objektiver Kriterien einzuschätzen. „Der Praxisleitfaden fördert das sicherheits- und gesundheitsbewusste Verhalten auf alltäglichen Wegen und stellt somit eine ideale Ergänzung zu unseren bestehenden Angeboten wie Radworkshops und Schulwegplänen dar“, ist AUVA Obmann DI Mario Watz überzeugt.
In ausgewählten burgenländischen Gemeinden wurde die Übungsanleitung im Vorjahr mit großem Erfolg getestet und evaluiert. Ab sofort kann sie österreichweit von allen Volksschulen kostenlos für jene Schulklassen bestellt werden, die zur freiwilligen Radfahrprüfung antreten.

Informationen und Bestellmöglichkeit

www.kfv.at/kinder-radelt

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© Kuratorium für Verkehrssicherheit/APA-Fotoservice/Juhasz