Immer häufiger werden sie von Kindern für Freizeit- und Schulwege genutzt: Das macht nicht nur Spaß und ist gesund, sondern ist auch im Sinne einer aktiven und umweltfreundlichen Mobilität sehr zu begrüßen. Doch jede Mobilitätsform birgt auch Herausforderungen. Was Eltern wissen sollten, zeigen folgende AUVA-Tipps:
Gut geübt ist halb gewonnen
Bevor Kinder alleine im Straßenverkehr unterwegs sind, sollte der Tretroller gut beherrscht und das Rollerfahren abseits der Straße geübt werden. Meist klappt das ganz von allein. Die Herausforderung besteht dabei, den Roller auch in schwierigen Situationen, wie etwa dem Ausweichen von Hindernissen, zu meistern. Das Trainieren von Abstopp- und Ausweichtechniken sowie Kurvenfahren ist dabei sehr hilfreich und kann dazu beitragen, Sturzunfälle zu vermeiden.
Vorschriften kennen
Kinder dürfen ab acht Jahren alleine mit dem Tretroller im Straßenverkehr rollen. Jüngere Kinder müssen von einer Begleitperson im Alter von zumindest 16 Jahren beaufsichtigt werden. Gefahren werden darf auf Gehsteigen und Gehwegen, in Fußgängerzonen, am Gehweg, in Wohnstraßen (kein Alterslimit), Begegnungszonen und Schulstraßen. Nicht erlaubt sind Radwege, Radfahr- und Mehrzweckstreifen, Radfahrüberfahrten sowie das Rollen auf Fahrbahnen.
Rücksichtnahme auf Fußgänger:innen
Die rollenden Kinder sind auf den gleichen Wegen wie Fußgänger:innen unterwegs. Diese sind meist nicht begeistert, wenn Kinder auf Rollern von hinten knapp an ihnen vorbeirauschen. Ebenso zeigen Fußgänger:innen Richtungswechsel nicht an, was zu Zusammenstößen führen kann. Deswegen gilt: ausreichend Abstand halten! Je mehr Fußgänger:innen unterwegs sind, desto langsamer ist zu fahren. Bevor etwas passiert, lieber absteigen und den Tretroller ein paar Meter schieben!
Mit Schrittgeschwindigkeit auf der sicheren Seite
Wenn keine Fußgänger:innen in der Nähe sind, ist die Verlockung groß, die Rollen einfach laufen zu lassen und den Fahrspaß in vollen Zügen zu genießen. Doch auch auf dem Gehweg gilt Vorsicht, denn die Situation kann sich jederzeit ändern. Prinzipiell sollte immer mit angepasstem Tempo in der Mitte des Gehwegs gefahren werden – so hat man ausreichend Abstand zu Hauseinfahrten, Geschäftseingängen oder parkenden Fahrzeugen. Besonders langsam fahren heißt es bei geringer Sichtweite (Häuserkanten, Sichthindernisse am Weg etc.), bei Betriebs- und Garageneinfahrten und bei der Annäherung zu einer Fahrbahnüberquerung.
Überqueren der Fahrbahn
Die Fahrbahn darf niemals unmittelbar vor einem herannahenden Fahrzeug und für den:die Lenker:in überraschend überquert werden. Kinder unterschätzen oft die Geschwindigkeit, die sie mit einem Tretroller erzielen können. Deshalb ist es wichtig, vor jeder Fahrbahnüberquerung mit dem Roller anzuhalten, das heißt, langsam zur Überquerungsstelle hinrollen und rechtzeitig beim Gehsteigrand stoppen. Nur so kann sich das Kind gut auf das weitere Verkehrsgeschehen und das richtige Verhalten bei der Überquerung konzentrieren. Aus Sicherheitsgründen empfehlen wir, den Roller bei der Überquerung zu schieben.
Über Stock und Stein …
Die natürlichen Feinde beim Rollerfahren sind Bodenunebenheiten, Schlaglöcher, Kanaldeckel und (kleine) Hindernisse am Weg. Mit ausreichend Fahrgeschick gelingt es, diese zu überrollen oder ihnen auszuweichen. Auch rutschige Fahrstrecken oder abschüssige Wege bergen Sturz- und Verletzungsgefahr. Besonders gefährlich sind Rillen (z. B. Fahrbahnschienen, die annähernd in Fahrtrichtung verlaufen). Hier gilt es, einen geänderten Anfahrtswinkel zu wählen, um schräg über die Rille zu kommen, oder den Roller über das Hindernis zu schieben oder zu heben.
Training in der Verkehrsrealität
Damit Kinder sicher im Straßenverkehr unterwegs sind, ist das Trainieren in der Verkehrsrealität wichtig. Egal, ob die Kinder zu Fuß oder mit dem Roller unterwegs sind, sollten Eltern den sichersten Schulweg rechtzeitig planen, ihre Kinder für die Gefahren im Straßenverkehr sensibilisieren und Herausforderungen wie das richtige Überqueren von Fahrbahnen regelmäßig mit den Kindern üben. (jw)
Zum Nachlesen
Die AUVA-Broschüre „Sicher mit dem Tretroller in die Schule – Informationen und Tipps für Eltern“ wurde im Rahmen des AUVA-Präventionsschwerpunkts „Komm gut an!“ entwickelt. Sie ist ab Mitte Juli 2023 für Volksschulen und Elternvereine kostenfrei über die AUVA unter auva.at/schulmedien zu beziehen.




