Sie sammelten erste Erfahrungen im elterlichen Bauunternehmen und waren Projektleiterin in unterschiedlichen Bauunternehmen. Wie wichtig war dieser Weg, um als Sicherheitsfachkraft erfolgreich zu sein?
In einem Familienbetrieb macht man alles, von der Akquise bis zur Abrechnung. Auch als Projektleiterin konnte ich ein enormes Wissen aufbauen und praktische Erfahrung sammeln. Diese fundierte Ausbildung hilft mir nun, um fachlich und persönlich auf Augenhöhe mit den Kollegen, Vorgesetzten oder externen Partnern zu kommunizieren.
Wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus?
Jede Baustelle ist ein Unikat, kein Tag wie der andere. Das macht den Job interessant und abwechslungsreich, gleichzeitig auch herausfordernd. Gerade bei der Arbeitssicherheit gibt es immer Gestaltungsraum, um mitzuwirken und gemeinsam etwas zu verbessern. So kann bei Begehungen auf Baustellen vieles gleich direkt geklärt werden. Auch bei Schulungen, Unterweisungen oder der Einarbeitung neuer Mitarbeitender unterstütze ich gerne. Das ist aufgrund der unterschiedlichen Nationalitäten, Sprachen und kulturellen Hintergründe immer wieder spannend.
Was sind die größten Gefahren auf der Baustelle?
Die Unfallzahlen im Unternehmen sinken seit Jahren kontinuierlich, auch jene der schweren Unfälle. Wir freuen uns, wenn wir Sicherheitsfachkräfte zu mehr Risikobewusstsein und der Einhaltung von Sicherheitsmaßnahmen beitragen können. Unfälle passieren leider immer wieder, vor allem bei der Arbeit mit Maschinen oder Geräten oder wenn jemand stürzt oder stolpert. Bei den Begehungen entwickelt man rasch einen Blick für potenzielle Gefahrenstellen, wie Gerüste, Leitern oder Absturzsicherung, und ob etwas optimiert werden kann. Wir schulen regelmäßig den sicheren Umgang mit Maschinen und motivieren laufend, die persönliche Schutzausrüstung zu verwenden.
Welche Fähigkeiten und Eigenschaften sind aus Ihrer Sicht für eine Sicherheitsfachkraft (am Bau) essenziell?
Um ernst genommen zu werden, braucht es fachliches Wissen über Bauwesen und Arbeitssicherheit, technisches Verständnis und Baustellenerfahrung. Zudem sind unternehmerische Eigenschaften wie Weitblick, Durchsetzungsvermögen und Vorbildwirkung hilfreich. Ich sehe mich oft als serviceorientierte Unterstützerin im Hintergrund, die mit Empathie und manchmal auch Humor auf Probleme eingehen und Lösungen anbieten kann. Grundvoraussetzung dafür ist für mich die Wertschätzung für den anderen und das Interesse an seiner Arbeit.
Was schätzen Sie besonders, was treibt Sie persönlich an?
Ich mag die Abwechslung von interessanten Baustellen, Projekte mit sich ändernden Herausforderungen und den Kontakt zu unterschiedlichsten Menschen. Ich freue mich, wenn ich etwas bewirken kann und ein Ergebnis, eine Verbesserung sichtbar wird. Und ich schätze die flexible Arbeitseinteilung, damit ich auch schnell reagieren oder vor Ort sein kann. Mich freuen positives Feedback, das Interesse und die Wertschätzung, die einem entgegengebracht wird. Oder auch ein einfaches Danke. (ek)
Das ausführliche Interview finden Sie auf auva.at/blog/arbeitssicherheit-am-bau