Direkt zur Hauptnavigation springen Direkt zum Inhalt springen Jump to sub navigation

Jugendliche & Lehrlinge: Sicher arbeiten auf dem Dach

Bei der „Aktion 500 Leben“ erlernen Lehrlinge ­praxisnah Sicherungstechniken gegen Sturz am Bau und das richtige Verhalten bei Arbeiten am Dach.

Ein Fünftel aller Arbeitsunfälle auf Baustellen passiert durch Stürzen oder Abstürzen. Jugendliche sind aufgrund der noch geringen beruflichen Praxis besonders gefährdet und sollen frühzeitig auf Gefahren bei Arbeiten am Bau sensibilisiert werden. Deshalb initiierte die AUVA-Landesstelle Linz bereits 2016 die „Aktion 500 Leben“, bei der Berufsschüler:innen unter gesicherten Bedingungen das richtige Verhalten bei Arbeiten auf Dächern lernen.

Ursprünglich bekamen 500 Lehrlinge aus der Baubranche bzw. dem Baunebengewerbe die Möglichkeit, sich beim Arbeiten in der Höhe mit Absturzsicherung und -techniken vertraut zu machen und praktisch zu üben. Heute absolvieren jährlich rund 1.000 Lehrlinge das Programm. Es ist in Oberösterreich zum fixen Bestandteil in der Berufsschulausbildung für Baufacharbeiter:innen, Dachdecker:innen und Spengler:innen, Zimmerer:Zimmerinnen sowie für Installateure:Installateurinnen und Isolierer:innen geworden.

Schwerpunkt: Schutzausrüstung

Der Schwerpunkt der Initiative liegt auf der korrekten Benutzung der persönlichen Schutzausrüstung gegen Absturz und der Rettungsausrüstung. Nach einer theoretischen Einführung über Gefahren, Risiko und Sicherheit auf Baustellen und der Wichtigkeit von technischen oder organisatorischen Schutzmaßnahmen erlernen die Lehrlinge am Übungsturm richtiges Anseilen, gesichertes ­Arbeiten oder Abseiltechniken. „Man spürt am eigenen Körper, wie sich ein gutsitzender Sicherungsgurt anfühlt, worauf ich beim Anlegen aufpassen muss oder auch, wie mein Helm richtig einzustellen ist. Diese praktische Übung gibt mir Sicherheit und Vertrauen ins Material und in mein Können“, sagt Alexander Hauser, ein teilnehmender Zimmererlehrling. Während Lehrlinge im ersten Lehrjahr die Basis-Sicherungstechniken üben, absolvieren Lehrlinge im dritten bzw. vierten Lehrjahr bereits komplexere Aufgaben und trainieren auch Rettungs- bzw. Bergemaßnahmen.

„Wir nutzen diese kostenlose Aktion der AUVA für die Berufsschüler:innen und auch für die Lehrer:innen, weil die praxisnahen Sicherheitstage nicht nur aktuelle Informationen vermitteln und Bewusstsein schaffen, sondern die Lehrlinge vor allem durch die praktischen Übungen mehr Sicherheit gewinnen“, sagt Johann Rathner, Direktor der Berufsschule 2 in Linz.

Knapp 3.000 Arbeitsunfälle

Mehr als 2.900 Arbeitsunfälle durch Stürzen bzw. Abstürzen wurden im Jahr 2024 an die AUVA ge­meldet. Neben Schmerzen und menschlichem Leid bringen diese Arbeitsunfälle auch finanzielle Aufwände für den Verunfallten, den Betrieb und die Unfallversicherung mit sich. „Jeder einzelne Arbeitsunfall, den wir mit dieser Maßnahme verhindern ­können, ist wichtig“, ist Leonhard Zauner, Vorsitzender des AUVA-Landesstellenausschusses Linz, überzeugt. (ek)

Mehr Informationen rund um das Thema Sicherheit am Bau finden sich unter auva.at/blog/­unfallfrei-am-bau/

12-20250317-AK0A7691_c-AUVA--E.-Kierner.jpg
Lehrlinge trainieren Maßnahmen zur Eigenrettung, Entlastung oder um die Rettung von Kollegen:Kolleginnen einleiten zu können.
© E. Kierner