So weiß man zum Beispiel, dass der weibliche Körper sich besser gegen Viren und Bakterien wehrt. Diese starke Immunantwort führt aber dazu, dass Frauen viermal öfter an Autoimmunerkrankungen leiden als Männer.
Insgesamt liegt die Lebenserwartung von Frauen in Österreich knapp fünf Jahre über jener von Männern (83,8 vs. 79 Jahre), doch beide Geschlechter werden etwa zum gleichen Zeitpunkt chronisch krank und verbringen mehr als ein Viertel des Lebens mit chronischen Erkrankungen. Damit liegt Österreich unter dem EU-Durchschnitt.
Ein Blick in die kardiologische Abteilung im Hanusch-Krankenhaus der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) zeigt auch hier eine Geschlechterdifferenz: Es gibt signifikant mehr männliche Patienten. Männer werden mehr als doppelt so oft mit koronaren Herzkrankheiten oder einem akuten Herzinfarkt behandelt. Sie verspüren typischerweise Schmerzen in der linken Körperhälfte, Frauen haben hingegen oft auch andere, diffusere Symptome wie Übelkeit, Schmerzen im Bauch oder Rücken, Erbrechen, Kurzatmigkeit, unerklärliche Müdigkeit oder Schweißausbrüche. Daher kommt es häufiger zu Fehlinterpretationen bezüglich akuter Herzinfarkte, sie werden oft spät oder nicht erkannt.